Wie zum F**** erzähle ich eine Geschichte über mich selbst?!
Über die ersten Schritte einer Personal-Branding-Strategie – Gastbeitrag von Peter Greve
Hallo lieber Leserinnen und Leser!
Vergangene Woche habe ich versehentlich einen viralen Post bei LinkedIn geschrieben. Ich erzählte von dem besonderen „Wir-kennen-uns-aus-dem-Krieg-Gefühl“, das Mütter verbindet, wenn es um den ersten KITA-Winter geht. Unerfreuliche Details über Blaubeerkotze in cremefarbenen Sofagarnituren findet ihr hier.
Heute schreibt ein ganz besonderer Gast für uns! Der bestürzend schlaue und stets charmante Peter Greve. 🥳 Vor vielen Monden habe ich mal in der von ihm mitgegründeten Agentur gearbeitet, der Looping Group. Heute verrät uns Peter, wie er vorgeht, um jemanden bei seiner Positionierung zu unterstützen.
Peter liebt es, Marken zu entwickeln, zu schärfen und damit Menschen zu erreichen.
Er hat mehrere Unternehmen mitgegründet, geführt und groß gemacht: zuerst als Co-Founder der LOOPING GROUP (u.a. Global Lead Agency für Mercedes-Benz und BMW) und Managing Director der LOOPING DIGITAL STUDIOS mit Standorten in Berlin, München und Hamburg, später als Geschäftsführer der Beautiful Minds Media GmbH, mit der er die Medienmarke MADAME zum wirtschaftlichen Turnaround führte. Mit der Open Minds Media GmbH schaffte er als Co-Founder und Geschäftsführer die Medienmarke GYSI GEGEN GUTTENBERG und co-produzierte abendfüllende Dokumentationsfilme. Vor alldem arbeitete er u.a. bei NEON und stern.
Heute ist Peter als freier Berater tätig. Er lebt in Berlin.
Worüber soll ich schreiben?
„Du musst Geschichten erzählen!“ Keinen Tipp geben Kommunikationsberater:innen so gerne wie diesen. Ja, nickt man dann, richtig. Und denkt sich: Und wie zum F*** soll ich das machen?
Hundertmal angesetzt und hundertmal alles wieder gelöscht: Wer öffentlich auftritt oder damit anfangen will, kennt das.
Schreibblockade noch vor dem ersten Post, Sprachlosigkeit noch bevor die Aufnahme startet. Meist geht es dabei weniger ums Wie als ums Was. Worüber soll ich reden? Warum sollte das überhaupt jemand lesen? Warum erzähle ich diese Geschichte und nicht eine ganz andere?
Auch, wenn es unangenehm ist: Ihr seid eine Marke
Ich arbeite seit Jahren mit Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen oder dorthin wollen. Menschen aus Wirtschaft und Medien, Politiker:innen und Influencer. Die Persönlichkeitstypen und ihre Themen könnten unterschiedlicher kaum sein, und doch haben ihre Blockaden fast immer den gleichen Grund:
⁉️ Sie wissen nicht, wer sie sind. Präziser: Sie wissen nicht, wer sie als Marke sind. Oder werden wollen.
Das Problem beginnt oft schon damit, dass es unangenehm ist, über sich „als Marke“ nachzudenken oder zu sprechen. Es fühlt sich vermessen an und ein bisschen albern. Entfremdet.
I know. Und trotzdem.
Eine klar definierte Marke ist wie der Navigationsmodus bei Google Maps: große bunte Pfeile zeigen mir an, wo es langgeht, und falls das noch nicht reicht, gibt’s dazu noch die freundliche Synthetikstimme, die selbst dann nicht aus der Ruhe gerät, wenn ich mich mal verfahre.
‼️ Wer in der Öffentlichkeit steht oder dorthin will, muss seine Marke kennen.
Punkt. Manche schaffen das intuitiv und brauchen dabei niemals Hilfe, andere kommen ohne einen Impuls nicht vom Fleck, einige stellen nach Jahren plötzlich fest: Ich will etwas anders machen, aber ich weiß nicht, was.
Wie finde ich heraus, wer ich „als Marke“ bin?
Einfach bei mir melden und mich beauftragen. Newsletter fertig. Danke schön. Na gut, Carline sagt, kein Text ohne Mehrwert, so here we go:
Ich arbeite gerne in zwei Abschnitten: erst Innen, dann Außen, erst Suchen, dann Planen, erst Identität, dann Action.
Im ganzen Satz: Zunächst brauchst du eine klare Positionierung und einen Markenkern. Erst, wenn der gefunden ist, sprechen wir über einen Actionplan.
Also über Social-Media-Formate oder Podcasts, über PR-Strategien und strategische Partnerschaften, über Budgets und Posts und Texte und all dies und all das.
Die richtigen Fragen
Die beiden Abschnitte unterscheiden sich auch von der Arbeitsweise her erheblich. Für den Menschen, um den es geht, aber auch für mich, der ihn dabei unterstützt. Im ersten Abschnitt stelle ich eigentlich nur Fragen.
👨🍼 Ich bin dann weniger Berater als, sagen wir, Geburtshelfer.
Die Einstiegsfrage ist ganz einfach und immer gleich: Warum sind wir hier?
Die erste Antwort darauf ist oft sehr professionell formuliert. Und fast immer Quatsch. „Weil ich eine Kommunikations- und Kanalstrategie brauche“ ist eigentlich nie der Grund, aus dem sich Menschen wirklich auf einen solchen Prozess einlassen.
„Weil ich einmal im Leben in eine Talkshow eingeladen werden will“, „Weil ich etwas zu sagen habe und will, dass mir Menschen zuhören“, „Weil ich endlich ernst genommen werden will“ oder auch „Weil ich unbedingt mehr verkaufen muss“.
Es geht um so einfache, um so große Dinge.
Worüber denkst du nach, wenn du auf einer langen Zugfahrt aus dem Fenster schaust?
Was hat dich zuletzt so richtig aufgeregt?
Wenn ich deine beste Freundin fragen würde, was dich ausmacht: Was würde sie mir erzählen?
Worüber wird deiner Meinung nach viel zu wenig gesprochen?
Warum tust du eigentlich, was du tust?
Wenn man so darüber nachdenkt, lautet die Antwort selten: „Ich brenne für junge Fashion-affine Zielgruppen-Themen“ oder „Seit meiner Kindheit träume ich von der Zukunft der Halbleiterplättchenindustrie“.
Was ist dein Markenkern? Die Antwort ist für jeden Menschen, für jede Marke anders. Aber sie muss profund sein. Etwas auslösen. Zuallererst in dir selbst.
Menschen sind kein Waschmittel
Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich nein sage, wenn jemand fragt: Du bist doch der Profi, kannst du meine Positionierung nicht schreiben? Menschen sind kein Waschmittel. Kein Auto, kein Schokoriegel, kein Parfüm.
🧴 Menschen sind kein seelenloses Ding, das von Marketing-Profis mit Attributen „aufgeladen“ werden kann (und muss). Was du nicht spürst, kannst du nicht authentisch erzählen, und dann hört dir niemand gerne zu.
Irgendwann hast du, haben wir diesen Kern gefunden. Puh. Hartes Stück Arbeit. An dieser Stelle wechsle ich in der Regel den Modus: vom Fragenstellen zum Machen. Auftauchen nach dem Deep Dive.
Deep dive: Formate und Strategien
🔥 Aus dem Rohmaterial – der Idee eines Markenkerns – formulieren wir eine klare Positionierung, mit schmissigem Küchenzuruf, mit Thesen und Kernaussagen, die hängenbleiben. Wir entwickeln Formate, die genau das transportieren, wir suchen Partner, bauen eine PR-Strategie, wir wagen uns nach draußen.
Und dann muss ich feststellen: Ich werde eigentlich gar nicht mehr gebraucht.
Denn plötzlich ist die Blockade gelöst, aus hundertmal angefangen werden plötzlich fünfzig Texte, aus vorgestanzten PR-Interview-Phrasen werden spontane Antworten, die Spaß machen. Nicht nur dem Zuhörer, sondern auch denen, die sie geben.
Denn plötzlich wissen sie doch, wer sie sind.
📩 Danke Peter! Wer sich mit Peter vernetzen möchte, weil er seine Marken-Zauberkünste braucht: Ihr findet ihn hier auf LinkedIn oder erreicht ihn unter anfrage@peter-greve.com.
🦸♀️ Wer schon ungefähr weiß, was er will, kann sich gerne bei mir melden. Ich bin eure Frau für den Actionplan. Ihr braucht frische Storytelling-Formate für Social? Ihr habt wichtige Botschaften und wollt sie leichter erzählen? Ihr müsst ein trockenes Thema kommunizieren und sucht bessere Geschichten? Ihr könnt mich buchen.
👩🏻🦰 Carline buchen!
Ich entwickle Personal-Branding-Kommunikation für Führungspersonen aus Wirtschaft und Politik.
Ich gebe Strategie-Workshops in Storytelling, Social Media, Community Building und Formatentwicklung.
Ich halte Keynotes, Vorträge, Reden und Dinner Speeches über Kommunikation in Demokratie und Gesellschaft.
📩 Hier könnt ihr mich erreichen.
Peter bringt es auf den Punkt. Eine erfolgreiche Marke beginnt in dir. Das ist für viele sicher das Überraschendste. Sie denken bei Marke an Slogans und Bling-Bling und ganz besonders Produkte, nicht an sich selbst. Wenn doch folgt gleich der nächste Irrtum: Sie denken, sie müssten, ihr Innerstes nach außen kehren. Dabei ist es etwas Großartiges zu wissen, wer man als Marke ist. Gut, dass es den Peter gibt. Oder mich. Oder andere schlaue Menschen, die sehr geübt darin sind, Unternehmer:innen durch diesen Prozess führen - um am Ende überflüssig zu sein und an dich weiterzureichen.
Ihr schreibt mir aus der Seele. Love it! Danke für diesen wahren und gleichzeitig unterhaltsamen Input 🫶