💡Was ihr bei einem Blackout tun könnt
7 Erste-Hilfe-Tipps, damit ihr zurück in euren Vortrag findet
Liebe Geschichtenerzähler!
Viele von euch baten um eine Folge zu dem Thema Blackout. Weil sie solche Panik haben vor dem großen Nichts im Kopf. Verstehe ich. Ist mir auch schon passiert. Die gute Nachricht ist: Man kann etwas dagegen tun!
👴🏻 Ihr seid (vermutlich) nicht der Bundeskanzler im Nahostkonflikt
Zunächst einmal: Nehmt ein bisschen Druck raus. Ja schon klar, ihr wollt bei eurem Vortrag oder eurer Rede richtig abliefern. Ich verrate euch ein Geheimnis: Es ist nicht so wichtig, dass alles perfekt läuft. Es nicht mal wichtig, ob ihr einen Aussetzer habt oder nicht. Es ist nur wichtig, wie souverän und humorvoll ihr mit jeder möglichen Situation umgeht.
Wenn ihr nicht gerade der Bundeskanzler seid und zum Nahostkonflikt sprechen müsst, wird man euch fast alles verzeihen.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, mit dem Blackout umzugehen:
Ihr versucht den Blackout zu überwinden, ohne dass es jemand merkt (Tipps 1-4)
Ihr geht offensiv mit dem Blackout um und bezieht das Publikum mit ein (Tipps 5-7)
☀️ 7 Erste-Hilfe-Tipps gegen den Blackout:
1. Bewegen
Wenn sich der Körper bewegt, bewegt sich auch der Geist. Klingt nach Hokuspokus, kann aber tatsächlich helfen. Geht also einen bewussten Schritt nach vorne oder zur Seite. Macht euch grade, nehmt den Kopf hoch und die Schultern zurück. Trinkt einen Schluck Wasser. Oft löst das schon die Blockade.
2. Sprechpause vortäuschen
Haltet die Stille kurz aus und tut so, als sei die Pause geplant. Guckt bedeutungsvoll ins Publikum, sucht den Blickkontakt, nickt eventuell ganz leicht vor euch hin. Tut so, als wolltet ihr das von euch Gesagte intensiv nachwirken lassen. Häufig fällt euch dann wieder ein, was ihr als Nächstes sagen wolltet.
3. Wiederholen.
Versucht nicht panisch, die nächsten Sätze wiederzufinden. Wiederholt stattdessen eure letzten ein, zwei Sätze in etwas anderen Worten. Sagt einfach “Das bedeutet also…” und bekräftigt eure Kernbotschaft in einer abgewandelten Formulierung. So bringt ihr eure Gedanken wieder in Fluss.
4. Ablenken.
Der älteste Trick der Welt. Fragt das Publikum nach einem Taschentuch oder einem Glas Wasser. Bittet darum, ein Fenster zu öffnen, eine Tür zu schließen, das Licht an- oder auszuknipsen. Oder ihr fragt einfach, ob es bis hierhin schon Fragen gibt. So gewinnt ihr ein paar Augenblicke Zeit, das Publikum ist abgelenkt und ihr könnt euch sammeln.
5. Humorvolle Offensive
Lächelt das Publikum freundlich an und sagt: “Sie sehen es vermutlich an meinem versteinerten Blick: Ich habe den Faden verloren.” Kurze Pause. “Falls ihn jemand findet – gerne hier rüberreichen.” Die Lacher sind auf eurer Seite, ihr könnt kurz durchatmen.
6. Publikum nutzen
Schaut direkt ins Publikum und sagt offen und entwaffnend: “Entschuldigen Sie bitte. Jetzt habe ich tatsächlich ein kleines Blackout. Vielleicht könnten Sie mir kurz helfen: Wo war ich gerade stehen geblieben?” Das Publikum wirft euch in der Regel gerne ein paar Stichpunkte zu. So entkrampft ihr euren Kopf und könnt zurück auf Spur kommen.
7. Mut zur Lücke
Seid eloquent und selbstbewusst. Sagt so was wie: “Und den dritten Punkt habe ich gerade irritierenderweise komplett vergessen. Verzeihen Sie bitte, diesen Blackout hatte ich natürlich nicht geplant. Sobald es mir wieder einfällt, erfahren Sie es als Erstes. Wir machen jetzt erst mal weiter, Punkt drei reiche ich nach.”
💡 Vermutlich ist es euch schon aufgefallen: Bei all diesen Strategien geht es eigentlich darum, euer Gehirn kurz durchzupusten. Ihr müsst irgendwie die Schockstarre lösen und die aufkommende Panik umlenken.
Deshalb ist es auch ganz wichtig, nicht einzufrieren. Tut etwas. Sagt etwas. Redet weiter, bewegt euch, lenkt von euch ab. Hauptsache, ihr kriegt wieder Licht in das Blackout in eurem Kopf.
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